top of page

MAIN Radweg Bamberg - Langenprozelten

  • Autorenbild: Ela
    Ela
  • 22. Juni 2024
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Sept. 2024

Streckentour - Bamberg bis Langenprozelten - 200 km - Juni 2024


Der Main Radweg. Ein Klassiker, den man auf der Tourliste irgendwann abhaken möchte.

Aufgrund der Nähe zum Odenwald kannte ich die Strecke bereits von Marktheidenfeld abwärts bis zu Mündung in Mainz. Im Bereich Aschaffenburg - Miltenberg - Wertheim bin ich ja öfter mal nachmittags unterwegs.


Nun wollte ich mir Bamberg ansehen, und bei der Gelegenheit dann am Main wieder Richtung Heimat radeln. Meine Familie hat also mit mir einen schönen Sonntagsausflug nach Bamberg gemacht und mich dann dort mit meinem Rad ausgesetzt.


Die Komoot Links zur Route und Hotelinfos gibts wie immer am Ende.


Schaut mal, so schön ist Bamberg:


Für die erste Nacht war ich im IBIS STYLES Hotel, direkt in der Altstadt. Dann ging es am nächsten Morgen los. Mit Regen. Also habe ich sehr lange im Hotel gefrühstückt, bis der Regen gegen zehn endlich aufhörte.



Abfahrt in Bamberg.



Tag 1 - 55 km - Bamberg - Mainberg


Von der Kettenbrücke aus habe ich die Stadt verlassen. Dann ging es leider gefühlt sehr lange auf dem Radweg neben der Strasse entlang. Hin und wieder verlässt man die Bundestrasse, rollt kurz durch ein Dorf, und kommt dann wieder auf den Radweg neben der Strasse. Ich fand es leider etwas langweilig.


Das erste Highlight war die schöne Wallfahrtskirche Maria Limbach. Ich hab´s nicht so mit Kirchen, aber aus Neugier mal reinschauen mag ich schon ganz gerne. Diese ist sehenswert, sehr schön restauriert, und an einem heißen Tag wunderbar zum abkühlen und kurz ausruhen.

Auf dem Friedhof hinter der Kirche findet ihr sehr ordentliche und vor allem zugängliche Toiletten.



Hinter Sand gehts dann auch mal etwas ins Grüne. Am Flugplatz Haßfurt steht ein echter Starfighter, der Weg führt direkt daran vorbei. Da musste ich natürlich die Victoria gleich mal dazustellen.



Haßfurt ist so typisch bayerisch, am Eingang ein Stadttor, am Ende ein Stadttor, dazwischen viel Kopfsteinpflaster, altes Fachwerk und mindestens eine hübsche Kirche.

Es bietet sich auf jeden Fall für eine Pause an.


Danach wurde die Route ein wenig besser, aber was soll ich sagen... es zieht sich.

Der Rastplatz Main Lounge bei Untertheres hat mir ganz gut gefallen, auf der großen Liegebank bin ich tatsächlich kurz eingeschlafen.



Falls man kurz vor dem Ziel noch was braucht, kann man in Schonungen gut zum Edeka Einkaufszentrum abbiegen, der Markt ist vom Radweg aus gut zu erkennen.


Da ich zu müde für einen Restaurantbesuch am Abend war, habe ich mich dort mit allem eingedeckt, was ich für einen relaxten Abend brauchte.



Mein Hotel war nur wenige Meter neben dem Radweg im kleinen Ort Mainberg.

Die Gastgeber haben dort eine alte Scheune zum Hotel mit Restaurant umgebaut.

Martin´s Hotel hat mich positiv überrascht. Das Zimmer war groß und trotzdem sehr gemütlich. Holzboden, ein bequemes Bett und Waschbecken /Dusche abgetrennt im Raum.

Das Frühstücksbuffet am Morgen hatte eine gute Auswahl, und man kann bei schönem Wetter draußen im Hof sitzen.



Tag 2 - 71 km - Mainberg - Marktsteft


Von Mainberg aus radelt man zwischen Bahndamm und Main nur noch ein paar Kilometer, bis man Schweinfurt erreicht. Auf diesem Abschnitt vom Radweg ist das Mainufer sehr schön, fast wie ein Dschungel. Wer nicht im Hotel gefrühstückt hat, kann das nun in der Innenstadt von Scheinfurt nachholen, oder dort den zweiten Cappucino genießen.



Aktuell gab es eine Umleitung, ab der Maxbrücke konnte man nicht am Mainufer fahren, sondern wurde durch die Stadt umgeleitet.

Danach rollt man ohne viel interessantes weiter bis zur Mainfähre Wipfeld. Teilweise lange neben der Straße her, weit weg vom Main.

Die Mainfähre kostet € 1,50 pro Nase und Rad, und ist in fünf Minuten am anderen Ufer.



Gleich danach führt die Route wieder weg vom Main, zurück zur Strasse. Man kommt in Fahr an die nächste Mainfähre, wo auch ein schöner Pausenplatz wartet.

Weiter geht es ins berühmte Weinstädtchen Volkach. Endlich ein kleines Highlight der bis dahin für mein Empfinden doch eher eintönigen Route.

Das Städtchen ist sehr hübsch, und deshalb auch bei den Bustouristen sehr beliebt.



Als ich dort ankam, war gerade Mittagszeit, also eine gute Gelegenheit für eine kleine Erfrischungspause. Ein sehr einladender und romantischer Innenhof erwartet Euch im "Hinterhöfle". Unter großen Blättern sitzt man unter einem Glasdach wie in einem Gewächshaus immer trocken, und kann die Spezialitäten der regionale Küche genießen.

Es gibt reichlich Platz, lauschige Ecken und nette Mitarbeiter.


Hinter Volkach kann man sich entscheiden, ob man die ganze Volkacher Schleife fährt, oder diese Mainkurve abkürzt und einfach geradeaus am Main Kanal entlang weiterradelt.

Beide Varianten treffen dann wieder zusammen.

Der Weg entlang der Schleife ist ca. 10 km länger, führt aber durch die sehr süßen Weindörfer Nordheim und Sommerach. Ein Winzer nach dem nächsten säumt die schmalen Ortsdurchfahrten. Überall wird Wein zum Kauf oder verkosten angeboten. In jedem Dorf gibt es auch kleine Pensionen, die sich über Gäste freuen.

Ich habe Euch die Route mit der Schleife verlinkt.



Nach einer erneuten Mainüberquerung hinter Schwarzach rollt man wieder mal auf dem Radweg neben der Bundestrasse entlang. Es geht hinunter nach Dettelbach und dann zumindest wieder näher am Main weiter, bis man endlich Kitzingen erreicht.


Der schiefe Falterturm fällt sofort ins Auge. Die Legende sagt, daß man während der Bauzeit eine Wasserknappheit hatte, und den Mörtel statt mit Wasser mit Wein angerührt hätte... aber eine Wassernot am Mainufer ist doch eher schwer vorstellbar ;-)


In Kitzingen sammeln sich offensichtlich alle Radler am Eiscafe neben dem Kiliansbrunnen.

Das Eis ist ok, der Service schnell und nett, und danach rollt man über die Alte Mainbrücke. Sie ist eine der sechs unterfränkischen Mainbrücken, die noch aus dem Mittelalter stammen. Erstmals wurde sie im Jahr 1300 erwähnt. Sie ist für den Autoverkehr gesperrt, deshalb kann man dort die Aussicht auf die Stadt auch gut mit einem Glas Wein geniessen.

Genauso gut könnt ihr nach der Überquerung der Brücke das Stadtpanorama an der sehr einladend angelegten Uferpromenade bestaunen. Es gibt viele Sitzgelegenheiten, Blumen, Treppen und kleinen Terrassen über dem Wasser.



Wer schwimmen gehen möchte, kann das am Ende von Kitzingen im Freibad auf der Mondseeinsel machen. Der Radweg führt direkt am Parkplatz bzw. der Brücke zum Bad vorbei.

Die letzten Kilometer nach Marktsteft sind schnell geschafft. In Marktsteft kommt man am ätesten Hafen Bayerns vorbei. Das kleine Hafenbecken fällt kaum auf, aber eine große Hinweistafel erzählt die Geschichte.


Ich habe das neue Motel Mainfranken getestet und dort wunderbar übernachtet.



Tag 3 - 60 km - Marktsteft - Karlstadt


Wenn man im Motel übernachtet hat, braucht man morgens nur ein paar Meter radeln und steht vor einer Bäckerei. Das Angebot dort ist gut, man kann drinnen, im überdachten Wintergarten oder auf der Aussenterrasse sitzen. Es ist viel Betrieb dort, vor allem Handwerker und andere Einheimische stoppen dort, das ist immer ein gutes Zeichen.


Wer es noch ein paar Minuten aushält, kann das Frühstück aber auch im nahen Marktbreit nachholen. Das kleine Cafe DOLCE öffnet allerdings erst um zehn Uhr. Ich habe dort einen sehr leckeren Cappuccino bekommen.

Ihr solltet die Strasse noch ein Stück bergauf radeln und Euch die beiden Gassen

Am Stegturm und die Schillergasse ansehen. Es lohnt sich, versprochen. Aber Achtung, die Strasse bergauf ist eine Einbahnstrasse. Wagt es nicht, mit dem Rad wegen Ahnungslosigkeit einfach langsam wieder runterzurollen, es kann Euch eine ebenso wüste Beschimpfung einbrocken wie mir ;-))



Nicht versäumen solltet Ihr auch das Foto Highlight in Marktbreit. Das Malerwinkelhaus an der Bachgasse erinnerte mich spontan an das beliebteste Foto Motiv in Rothenburg a.d.Tauber. Was denkt Ihr?



Zurück am Mainufer erreicht man nach kurzer Zeit Ochsenfurt und wechselt nach einer Runde durch die Stadt wieder die Mainseite. In Sommerhausen hat man einen schönen Blick über den Main auf das gegenüberliegende Winterhausen.



Randersacker hätte ich mir gerne angesehen, aber just dort kam ein heftigster Wolkenbruch runter, den ich lieber unter der Strassenbrücke am Mainufer ausgesessen habe.



Danach führt der Weg recht nett nach Würzburg. Nach dem obligatorischen Foto "Rad vor der Festung Marienberg" kam der nächste Wolkenbruch runter, so daß ich schleunigst ins Wirtshaus am Dom geflüchtet bin. Da kann man die leckere Speisekarte rauf- und runter essen und jeden Regen gut abwarten.



Als der Regen vorbei war, dampften die Strassen und Gassen, und ich war kurz versucht,

auf der Alten Mainbrücke auch ein Glas Wein zu trinken. Nur fürs schöne Gefühl ;.-)

Aber wie beim Auto fahren gilt auch hier, wer fährt, trinkt nicht.


Der Radweg von Erlabrunn nach Zellingen fährt sich wirklich sehr angenehm. Überhaupt ist der ganze Mainradweg fast durchgehend asphaltiert und easy zu fahren.



Das schön gelegene Himmelstadt ist seit mehr als 30 Jahren als Heimat des Christkindes bekannt. In der Weihnachtspostfiliale in Himmelstadt kann man in der Adventszeit Briefe ans Christkind abgeben oder schicken, was auch gut 80.000 Kinder jedes Jahr wirklich machen. Beliebt sind auch die Weihnachtsbriefmarken und der beliebte Sonderstempel aus Himmelstadt.


Dieses Highlight erleben die Radler leider im Sommer nicht.

Dafür schlängelt sich der Radweg in Himmelstadt durch eine großformatige Briefmarkenausstellung, den 1. Deutschen Philatelisten Lehrpfad.


Zum Tagesziel Karlstadt ist es dann nicht mehr weit. Auch dort lohnt sich der Weg durch die Altstadt, statt dem ausgewiesenen Main Radweg am Ufer entlang zu folgen. Es ist kein Umweg, denn das Hotel Mainpromenade liegt am Ende der Altstadt direkt am Wasser.




Tag 4 - 18 km - Karlstadt - Langenprozelten


Nach dem üppigen Frühstück habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ursprünglich wollte ich bis Lohr radeln und von dort aus mit dem Zug zurück nach Aschaffenburg, dann weiter nach Obernburg und von dort das letzte Stück nach Hause in den Odenwald radeln.



Die Idee war gut - aber wir wissen ja, die Deutsche Bah arbeitet nach dem Motto,

"warum einfach, wenn es auch schön umständlich geht?".

Also, am Bahnhof Lohr und Gemünden gibt es keinen Barrierefreien Zugang zum Bahnsteig.

Da kann ich mit dem Rad nicht einsteigen. Also musste ich nach Langenprozelten ausweichen, da sind beide Bahnsteige ohne Treppen zugänglich.

In Aschaffenburg gab es aber keine Möglichkeit, umzusteigen. Der Aufzug zum richtigen Bahnsteig war defekt und in Obernburg beim Ausstieg hätte ich wieder an zwei Treppen gestanden.

Solche Umstände kann man VORHER über die Bahn App nachsehen.

Also musste ich über Frankfurt Hauptbahnhof fahren, und von dort dann mit der Odenwaldbahn nach Hause. In Frankfurt ist das umsteigen immer problemlos möglich.

Insgesamt wird das Bahnfahren aber zunehmend schlimmer.

Die Ausfälle und Unpünktlichkeit werden ständig mehr statt weniger.

Man muss immer mehr Zeit einplanen, und noch gründlicher recherchieren, ob man am Bahnhof mit dem Rad klar kommt.


Damit fehlt mir nun nur noch ein kurzes Stück des Main Radweges, der Abschnitt zwischen Marktheidenfeld und Langenprozelten. Der Main aufwärts ab Bamberg steht nicht auf meiner Liste.


Mein Fazit nach dieser Tour: Es war nicht ganz so wie erwartet. Ich fand andere Flussrouten wirklich schöner, zum Beispiel Leine-Heide, Fulda oder

Kocher-Jagst.

Bamberg sollte man unbedingt sehen, aber den Abschnitt bis Schweinfurt braucht man nicht. Ab Schweinfurt wird es besser, und schön erst ab Volkach bzw. Kitzingen.

Wenn man sich nur ein Teilstück aussuchen kann, würde ich die Strecke Kitzingen bis Aschaffenburg empfehlen.

Ich weiß nicht, warum man die offizielle Route so oft einfach nur neben die Strasse gelegt hat, ob es da keine Alternativen gäbe. Die Wegbeschaffenheit ist allerdings sehr gut, und auch Pausenplätze sind genug vorhanden.


Die Hotels zu dieser Tour:


Tolle Lage direkt an der Altstadt. Die Zimmer sind von der Größe ähnlich wie bei Motel One. Vieles andere ist ebenso ähnlich, z.b. das Frühstück, aber hier sitzt man an richtigen Tischen. Kaffee, Tee und Wasser stehen den ganzen Tag kostenlos bereit.

Fahrräder müssen mit dem Aufzug von der Lobby in die große, helle Tiefgarage, das geht ganz einfach. Dort gibt es einen großen Fahrradraum mit Steckdosen. Sehr gut. Nebenan ist ein REWE, ein DM, und natürlich das ganze kulinarische Angebot in der unmittelbaren Umgebung.


Mainberg - Martin´s Hotel.

Kleines Inhabergeführtes Haus, mit einem schönen Mix aus historischem und modernen Ambiente. Aus einer alten Scheune wurde ein richtig schönes Domizil, und es liegt perfekt nur wenige Meter vom Radweg. Sehr nette Gastgeber. Großes Zimmer mit Holzboden, alles ist liebevoll und wertig gemacht. Waschbecken und Dusche sind Teil des Zimmers, nur das WC ist separat. Im EG ist das Restaurant mit Bar und Aussenterrasse, im 1. OG obendrüber die Zimmer. Im Flur gibt es einen kleinen Raum mit Getränken und Snacks zur Selbstbedienung.

Das Frühstück bietet alles was man braucht, und der Cappuccino war sehr gut. Ich fand den Preis mit € 17,50 für das Frühstück trotzdem etwas zu hoch. (Alternativ ist man ja schnell im nahen Schweinfurt)

Wer nachts gerne bei offenem Fenster schläft, hört ggf. die Züge der nahen Bahnstrecke.

Mich hat es aber nicht gestört.

Fahrräder stehen in der Garage im Hof, dort gibt es auch Strom.


Marktsteft - Mainfranken Motel.

Das Haus ist noch sehr neu und steht noch etwas verloren auf der grünen Wiese direkt am Radweg. Im Stil amerikanischer Motels, das heißt Parkplatz vor dem Haus, und Zimmer, die von außen über die Galerien zugänglich sind. Ein Aufzug führt auf beide Etagen.


Es gibt dort kein Personal. Man zahlt online im Voraus und bekommt dann einen PIN zum öffnen der Tür. Das Zimmer war groß, mit großen Fenstern, Küchenzeile und hellem, modernen Bad. Alles war blitzsauber. Für die Fahrräder gibt es einen extra Raum auf dem Parkplatz, den man ebenfalls mit dem Zimmer PIN öffnen kann. Es sind genug Steckdosen vorhanden. In einem Service Raum stehen Automaten, mit sehr preiswerten kalten und heißen Getränken und Snacks. Die Auswahl reicht von Schokolade über Handyladekabel bis zu Kondomen, da ist für jeden was dabei ;-)


Nur ein paar Meter weiter ist ein guter Bäcker, Supermarkt und Gastronomie.

In den Zimmern ist ein QR Code zum Abrufen aller wichtigen Infos.

Haustiere sind dort nicht erlaubt.

Eine tolle Möglichkeit, preiswert zu übernachten. Ich habe dort sehr gut geschlafen.

Am späten Abend hört man wirklich nur noch Grillen und Frösche.


Das Hotel liegt direkt am Rand der historischen Altstadt am Radweg und Mainufer.

Die Zimmer sind groß und gepflegt, es gibt ein Restaurant mit Terrasse und Biergarten mit Blick zum Main. Das Team ist hilfsbereit und nett. Parkplätze am Haus sind kostenlos, und an der Rezeption gibt es den Schlüssel zur Fahrradgarage. Dort sind Steckdosen und auch Körbe, in denen man das Ladegerät oder den Akku ablegen kann. Das Frühstück war auch gut, also alles fein und eine Empfehlung für Euch. Preislich aber etwas höher angesiedelt.


Komoot Links zu den Etappen:


Schreibt mal in die Kommentare, wie Euch die Strecke gefallen hat, was ich vielleicht verpasst oder übersehen habe, oder ob ihr diese Route auch auf Eurer Liste stehen habt.


Ihr findet hier bei den Blogbeiträgen noch einen weiteren Bericht vom Main Radweg. Schaut mal rein.



コメント


bottom of page