Planung /Navigation mit Komoot & Co.
- Ela
- 1. Okt. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Aug. 2024
Gute Planung = gute Fahrt :-)
Wer eine längere Radtour mit schönen Erlebnissen machen möchte, sollte vorher unbedingt etwas Zeit in die Planung der Route investieren. Es gibt dann trotzdem vielleicht unterwegs noch unerwartete Problemchen, aber es reicht ja dann auch, wenn man nur die noch lösen muss.
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, sehe ich so oft Tourenradler mit Gepäck, die auf
viel befahrenen Bundesstraßen unterwegs sind. Neben LKWs und eiligen Autofahrern radeln sie auf dem schmalen Seitenstreifen (falls überhaupt einer vorhanden ist), während meist nur ein paar Meter weiter, quasi hinter dem nächsten Gebüsch, ein wunderbarer, sicherer Radweg verläuft. Das könnte man doch wissen.
Es macht mich immer etwas traurig, wenn ich in den Facebook Fahrradgruppen dann lese, "die Route war nicht schön, wir mussten ewig auf der Strasse langfahren..." -
obwohl die Strecke auf der richtigen Route traumhaft schön und sicher abseits von großen Strassen führt.
Meist liegt das aber nur daran, daß man sich vorher nicht die beste Route geplant hat,
oder den richtigen Weg irgendwo verloren hat.
Bitte plant Eure Radtouren nicht mit Google Maps, auch nicht mit der Einstellung für Radfahren. Ihr werdet damit wahrscheinlich nicht glücklich.
Ich persönlich halte Google Maps tatsächlich für die schlechteste Option zur Routenplanung
für Radtouren.
Wer mit Google Maps navigiert, kommt zwar auch irgendwie ans Ziel, aber wird oft keine große Freude an den Touren haben, da die Streckenführung nicht für Radfahrer optimiert ist. Und selbst wenn man dabei "Radfahren" auswählt, ist die Streckenführung oft nicht die beste zum radeln. Viele kleinere Wege werden bei Google gar nicht angezeigt.
Bei größeren Touren macht es Sinn, sich vorab mit der Route zu beschäftigen, sie genau anzusehen und an Eure individuellen Bedürfnisse anzpassen, um unschöne Erfahrungen zu vermeiden. Es reicht meist nicht, einfach nur sein Handy Navi mit Google Maps einzuschalten, die Strecke von A nach B einzugeben und sich dann zu ärgern, daß der Weg nicht schön war. Oder ganz ohne Planung / Navi loszuradeln, weil es ja Schilder gibt.
Oft gibt es dann doch keine, oder sie sind verdreht, dreckig, oder umgefallen.
Mir persönlich macht das Planen richtig viel Spaß. Dafür nehme ich mir auch sehr viel Zeit, recherchiere und lese viel, bestelle mir auch mal Infomaterial, Bücher, und durchforste das Internet. Es gibt viele Quellen, aus denen man sich Infos holen und dann eine gute Tourplanung machen kann.
Eine gute Routenplanung ist für mich neben Rad, Ausrüstung und Wetter
der wichtigste Faktor, um dann auch eine schöne Tour zu haben.

Mein wichtigstes Planungs-Tool ist Komoot. Ich habe mir das Paket "Weltkarte" und danach auch die PREMIUM Version geholt.
Die kostet aktuell € 59.-/Jahr. Kann, aber muss man nicht zwingend haben. Es gibt auch oft Sonderaktionen, bei denen das Premium Paket günstiger angeboten wird.
Ich bin Fan von Komoot, weil ich damit wirklich gutes Kartenmaterial speziell fürs Radfahren
und andere nützliche Features bekomme. Die Benutzerfreundlichkeit ist hier für mich
das beste Argument. Es ist einfach in der Bedienung, und wer es nicht versteht, findet im Netz bei YouTube zahlreiche toll gemachte Tutorials. Eines habe ich Euch weiter unten verlinkt.
Andere Radler sind mit Bikemap, Strava, Naviki, Outdoor Active, Mappy.cz oder anderen Apps unterwegs, die zum Teil günstiger oder kostenlos sind. Das ist Geschmackssache. Komoot ist aber der Marktführer, aus Gründen.
Da die Routenführung für mich ganz entscheidend dazu beiträgt, wie schön und entspannt meine Tour wird, ist für mich die kleine Investition in Komoot auf jeden Fall
den Preis wert. Auf den Tag runtergerechnet reden wir über ein paar Cent.
Es muss letztlich jeder selber ausprobieren, womit man am besten klarkommt.
Ich wäre im Zweifelsfall aber lieber mit einer klassischen (Papier)Fahrradkarte unterwegs,
bevor ich Google Maps zum Radfahren nutzen würde.
Solange ich Komoot nutze, bekommt Ihr hier alle Tourinfos auf dieser Basis.
Ich bin auch noch immer nicht mit allen Finessen vertraut, die Komoot anbietet, aber die Basics sollte man kennen und kann die auch schnell lernen.
Wichtig: Die Tourpalnung mit Komoot macht ihr am besten am PC. Alles, was ihr dort macht, findet Ihr dann auch in der App auf Eurem Handy.
Bei Komoot kann ich viele individuelle Einstellungen vornehmen, zum Beispiel, welche Art Rad ich fahre, meine Kondition, den gewünschten Schwierigkeitsgrad, die Beschaffenheit der Wege, Steigungen, die Länge der Strecke, und einiges mehr.
In der Premium Version kann man auch Mehrtages Touren planen, mit gewünschter Dauer und Etappenlänge. Man bekommt dann auch schon Vorschläge, wo man am Etappenziel übernachten könnte. In Kombination mit Booking finde ich das sehr praktisch.
Bei Komoot Premium wählt man zur Planung die Einstellung Fahrradkarte. Wenn man mit dieser Auswahl in die Karte reinzoomt, sieht man dann Strassen und Wege, die grün oder grün/lila unterlegt sind.
Das sind dann die Strecken, die besonders gut zum radeln geeignet sind.

Auf diesem Beispiel Foto seht ihr die blaue Route, die als erstes von Komoot vorgeschlagen wurde. Daneben sind aber andere Strassen in grün oder sogar grün/lila unterlegt.
Ich bekomme auf jeden Fall die "schönere" Route, wenn ich die blaue Linie auf eine der beiden anderen rüberziehe, also umplane.
Kommot sucht dabei immer nach Strecken, die abseits von großen Strassen, auf Nebenstrassen, Wald- und Wirtschaftswegen, oder zumindest auf Strassen mit separatem Radweg verlaufen.
Ich bin nun schon drei Jahre damit unterwegs, und kann mich nicht erinnern, daß ich mal auf einer verkehrsreichen Hauptstrasse fahren sollte.
Zumindest keine, wo es keinen extra Radweg gab. Komoot hat fast immer eine Alternative.

Auf diesem Beispiel Bild seht Ihr, daß Strassen in grün unterlegt sind. Das sind die, die man für die Route auswählen sollte.
Noch einfacher, als eine individuelle Route zu planen, ist es, auf bereits existierende Routen zurückzugreifen. Da gibt es endlos viele Vorschläge bei Komoot, die von anderen Radlern schon abgefahren wurden.
Die kann man dann einfach übermehmen, und/oder auf eigene Bedürfnisse umplanen.
Alle bekannten und allgemein beliebten Radrouten haben inzwischen auch eine eigene Webseite.
Immer mehr Tourismusverbände bieten inzwischen auf ihren Webseiten auch bereits fertige Tourenvorschläge für Radfahrer an, oft schon mit GPX Daten zum runterladen. Dort habe ich schon ganz oft schöne Touren entdeckt.
Ihr könnt also auch mal eure bevorzugte Reisegegend googeln und schauen, ob der lokale Tourismusverband da nicht schon schöne Vorschläge parat hat. Ein gutes Beispiel ist die sehr gelungene Seite von www.radrevier.ruhr
Dort hat man bereits zahlreiche Routen ausgearbeitet und mit GPX Daten bereitgestellt.
Das Angebot an Büchern und Zeitschriften zum Thema "Schöne Radstrecken" ist inzwischen ebenfalls unerschöpflich.
Ihr seht, es gibt sehr viele Möglichkeiten, schöne Touren für Euch zu finden
Die „beliebten“ Routen sind auch gut ausgeschildert, (und die Beschilderung gepflegt)
die kann man auch ohne große Routenplanung tatsächlich einfach nachfahren.
Für die Nutzung von Komoot gibt es viele hilfreiche YouTube Videos, falls ihr nicht gleich damit zurecht kommt. Wenn man sich da einmal näher mit beschäftigt, wird die Planung mit der Zeit immer einfacher. Ein richtig gutes Tutorial findet ihr bei YouTube unter diesem Link:
Noch besser und verständlicher kann man es wohl nicht erklären.
Hallo Ela, ich bin da vollkommen deiner Meinung. Die Planung bei Komoot, allerdings bei mir bis jetzt nur für Tagestouren, hat mich immer überzeugt. Mehrtagestouren habe ich bereits für das nächste Frühjahr mit Komoot erstellt. Es gibt ja nicht wenige Tourenfahrer, die nicht von Komoot überzeugt sind und sich anderer Tools bedienen. Ich bin vollkommen zufrieden und überzeugt.